Kinderbetreuung in den USA

Kinderbetreuung in den USA ist ein Bereich großer finanzieller Widersprüche.

Kinderbetreuung in den USAFür den Besuch einer Kita zahlen Eltern durchschnittlich 10.000 Dollar im Jahr pro Kind, wobei die Kosten für Babys mit 15.000 Dollar im Jahr am höchsten sind. Da es in den USA keinen allgemeinen Mutterschaftsurlaub gibt, bleibt vielen Müttern, die ihren Arbeitsplatz nicht verlieren wollen, keine andere Wahl, falls sich niemand in der Familie findet, der die Betreuung übernehmen kann. Lediglich Frauen, die für ein Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern tätig sind und dort in den letzten zwölf Monaten mindestens 1.250 Stunden gearbeitet haben, können auf der Grundlage des Family Medical Leave Act bis zu drei Monate freinehmen, ohne fürchten zu müssen, die Arbeit zu verlieren. Der Arbeitgeber ist jedoch nicht verpflichtet, während dieser Zeit Lohn oder Gehalt weiter zu zahlen. Er muss lediglich die Krankenversicherung weiterführen und den Arbeitsplatz bereithalten. Für die Tagesbetreuung von Babys gibt es zwar in allen Bundesstaaten finanzielle Unterstützung, sie deckt jedoch nur in drei Staaten die Kosten für die preiswerteste Unterbringung.

Trotz der horrenden Kosten gehören die Mitarbeiter der Kitas mit rund 11 Dollar pro Stunde zu den am schlechtesten bezahlten Arbeitnehmern in den USA. 40 Prozent der in diesem Bereich Arbeitenden sind nach Untersuchungen des American Center for Progress schwarze Frauen. Die Betreiber der Kindertagesstätten begründen die schlechte Bezahlung mit hohen Betriebskosten, insbesondere fär die Miete und die Versicherung.

Eltern, die es sich leisten können, stellen oft nannies ein. Es fällt ihnen nicht schwer, Mitarbeiterinnen aus der Kita abzuwerben, da diese in privaten Haushalten mit durchschnittlich 19 Dollar pro Stunde wesentlich besser verdienen. Manche Leute stellen aber auch Frauen ohne Aufenthaltsgenehmigung ein und bezahlen sie vergleichsweise schlecht. In Streitfällen, insbesondere bei unvollständig ausgezahlten Löhnen, haben diese Frauen keine Möglichkeit, rechtlich dagegen vorzugehen.

Eine weitere Möglichkeit der Kinderbetreuung sind Au-Pairs, also junge Leute aus dem Ausland, aber da diese ganzjährig bei der Familie wohnen, muss die Wohnung oder das Haus groß genug sein, was wiederum oft nur bei Besserverdienenden der Fall ist.

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