Trend in den USA: Bargeld unerwünscht

Bargeldloser Laden USAEine zunehmende Zahl von Geschäften in den USA nimmt kein Bargeld mehr an, da es nur Umstände und Kosten verursache. Aber es gibt Widerstand gegen diesen Trend.

Auf den ersten Blick hat es schon Sinn, wenn sich Geschäfte, aber auch Restaurants und Cafes, dafür entscheiden, kein Bargeld mehr anzunehmen: das Abkassieren geht schneller, den Angestellten bleibt das Geldzählen am Ende des Tages erspart und es müssen keine Geldtransporte mehr bezahlt werden. Zudem wird in den USA ohnehin nur bei einem Drittel aller Transaktionen im Einzelhandel mit Bargeld bezahlt. Kreditkarten, mobile Bezahldienste wie PayPal, Venmo und Apple Pay sowie firmenspezifische Apps wie für die allgegenwärtigen Starbucks-Filialen scheint jeder zu haben. Und im Imbissladen Amazon Go gibt es überhaupt keine Kassen mehr. Dort erfassen Kameras und Sensoren die Einkäufe und die Bezahlung erfolgt automatisch über die Amazon-Accounts der Kunden. Im Zeitalter des zunehmenden E-Commerce erscheint Bargeld ohnehin veraltet.

Aber: Mehr als acht Millionen Haushalte in den USA haben weder Bankkonto, Kreditkarte oder Bezahl-App. Diese Menschen, die hauptsächlich zur untersten Einkommensschicht gehören, sind darauf angewiesen, mit Bargeld zahlen zu können. Insbesondere in Großstädten gibt es daher Bemühungen, den Trend zum bargeldlosen Einzelhandel aufzuhalten oder zumindest einzuschränken. Die Stadt Philadelphia, wo 26 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze leben, hat deshalb 2019 ein Verbot von bargeldlosem Einzelhandel verabschiedet, und in anderen Städten wird ähnliches diskutiert.

Um ein derartiges Verbot zu umgehen, wird mancherorts damit experimentiert, dass eigens dafür vorgesehene Geldkarten an Automaten im Laden mit Bargeld aufgeladen werden können. Und da erhärtet sich der Verdacht, den manche Kritiker äußern, dass es den Unternehmen in erster Linie darum geht, Personal einzusparen, so wie das auch schon mit den inzwischen weit verbreiteten Selbstbedienungskassen der Fall war.

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